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Ergebnisse der Mensch und Computer 2023

    Der Workshop „Designing Accessible Extended Reality“, organisiert vom AutARK-Team auf der Mensch und Computer Konferenz 2023, konzentrierte sich darauf, wie Assistive Technologien (AT) und Erweiterte Realität (XR) Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen unterstützen können (Workshop auf der MuC). Das Ziel lag darin, auf das enorme Potenzial von XR und AT aufmerksam zu machen, insbesondere in ihrer Fähigkeit, verschiedene Nutzendengruppen wie Menschen mit Angststörungen, Lernschwierigkeiten oder Autismus-Spektrum-Störung effektiv zu unterstützen. Zudem sollte dazu motiviert werden, in diesem Bereich mehr Forschung zu betreiben, um die vielfältigen Bedürfnisse dieser Zielgruppen noch besser verstehen und angehen zu können.

    XR ist definiert als ein Spektrum von Technologien, das von rein virtuellen Umgebungen bis hin zu erweiterten realen Umgebungen reicht (vgl. Zhang et al., 2023), wie Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR). Es gibt verschiedene Ansätze, wie XR-Brillen in Gesprächssituationen helfen können, indem sie das Lippenlesen oder das Wiedererkennen von Gesichtern unterstützen. Ein weiteres Beispiel für eine AT ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz, die Ironie, Sprichwörter oder unangebrachte Äußerungen in Chats erkennt und markiert.

    Im praktischen Teil des Workshops trugen 23 Teilnehmende mit breiter Expertise in Usability, Barrierefreiheit, XR, Neurodiversität und Autismus-Spektrum-Störungen zu einer vielfältigen Diskussion bei. Es wurden Herausforderungen und Lösungsansätze für drei Zielgruppen in unterschiedlichen Kontexten erarbeitet und Anforderungen sowie soziale und ethische Aspekte, die diese Zielgruppen an die AT stellen, diskutiert. Die Teilnehmenden teilten sich in drei Gruppen auf: autistische Menschen im Freizeitkontext, Menschen mit Blindheit oder Sehbehinderung im Bildungskontext und Menschen mit Hörbehinderung im beruflichen Kontext.

    Die erste Gruppe identifizierte die Unterstützung bei der Kommunikation, die Reduktion von Reizüberflutung und die Berücksichtigung einer möglichst inklusiven Lösung als Anforderungen an eine AT. Für die Nutzung ist eine höhere Akzeptanz der Technologie sowie ein höheres Bewusstsein für den Einsatz von Sprache notwendig. Generell wurden Herausforderungen in den Bereichen soziale Interaktion, sensorische Überlastung und Zeitmanagement identifiziert, wobei die Lösungsansätze von präventiven Maßnahmen bis hin zu digitalen Hilfsmitteln reichen.

    Die zweite Gruppe sieht die technologischen Anforderungen in der Berücksichtigung von Datenschutz, Zeitmanagement und kontextsensitiven Assistenzsystemen zur Unterstützung verschiedener Arten von Sehbehinderungen. Bei den sozialen und ethischen Aspekten im Zusammenhang mit AT spielen Fragen des Datenschutzes, soziale Überlegungen und Selbstbestimmung eine zentrale Rolle. Als Herausforderungen im Bildungskontext wurden der Zugang zu Lernmaterialien sowie die soziale Interaktion und Mobilität identifiziert. Als Lösungsansätze wurden Sprachinteraktion, taktile Schnittstellen und multimodale Systeme diskutiert.

    Die dritte Gruppe sieht die Hauptanforderungen an die Technologie in der Trennung und Erkennung von Geräuschen sowie in der Zuverlässigkeit der Systeme. Soziale und ethische Bedenken betreffen vor allem die permanente Überwachung der Umgebung, die Gefahr von Fehlinformationen und die mögliche Stigmatisierung durch sichtbare Systeme. Im beruflichen Kontext wurden zwei Herausforderungen identifiziert. Zum einen das Nichterkennen von Gefahrensituationen, z.B. im Straßenverkehr, zum anderen die Kommunikation im Allgemeinen. Als Lösungsvorschläge wurden Smartwatches, XR-Brillen und Hörgeräte als Ein- und Ausgabegeräte erarbeitet. Darüber hinaus wurden die Möglichkeiten des Einsatzes von KI zur Gefahrenerkennung und die damit verbundene Notwendigkeit der Übermittlung von Richtung und Entfernung der Gefahrenquelle diskutiert.

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